Thema: Demenz
Definition (nach ICD 10)
Demenz (ICD 10-Code F00-F03) ist ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache, Sprechen und Urteilsvermögen im Sinne der Fähigkeit zur Entscheidung. Das Bewusstsein ist nicht getrübt. Die Sinne (Sinnesorgane, Wahrnehmung) funktionieren im für die Person üblichen Rahmen. Gewöhnlich begleiten Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der Motivation die kognitiven Beeinträchtigungen; gelegentlich treten diese Syndrome auch eher auf. Sie kommen bei Alzheimer-Krankheit, Gefäßerkrankungen des Gehirns und anderen Zustandsbildern vor, die primär oder sekundär das Gehirn und die Neuronen betreffen.
Häufigkeit von Demenz im Alter
Nach der Berliner Altersstudie (1996) steigt die Zahl der dementen Personen nach Altersgruppen aufgeschlüsselt folgendermaßen an:
65- bis 69-Jährige.......1,2%
70- bis 74-Jährige.......2,8%
75- bis 79-Jährige.......6,0%
80- bis 84-Jährige......13,3%
85- bis 89-Jährige......23,9%
über 90-Jährige.........34,6%
Es ist davon auszugehen, dass bisher bei über der Hälfte alle Senioren (älter als 65 Jahre) im allgemeinärztlichen Patientengut mit vorhandener Demenz nie eine solche Diagnose gestellt wurde [Boustani M et al 2003, Ann Intern Med].
Ursachen von Demenz
Die häufigste Ursache einer Demenz ist die Alzheimersche Krankheit. Aber auch bei zahlreichen anderen vor allem im Alter auftretenden Erkrankungen des Gehirns kann es sukzessive zum Auftreten einer Demenz kommen, zum Beispiel bei der Lewy-Körperchen-Erkrankung (= Lewy-Body-Demenz) oder der Lobäratrophie (= frontotemporale Demenz, siehe auch Morbus Pick), auch beim Parkinson-Syndrom (bei dem es sich wahrscheinlich um eine Form der Lewy-Body-Demenz handelt); bei Parkinsonpatienten treten aber auch demenzielle Erscheinungen auf, die auf einer jahrelangen Parkinson-Medikation beruhen.
Ob auch Durchblutungsstörungen des Gehirns eine (vaskuläre) Demenz verursachen können, ist umstritten. Fest steht, dass sich gerade bei alten Menschen oft mehrere Erkrankungen miteinander mischen.Aus neuropathologischen Untersuchungen ist bekannt, dass die ersten Demenz-typischen Veränderungen im Gehirngewebe bereits im jungen Erwachsenenalter auftreten und mit zunehmendem Lebensalter stetig zunehmen.
Zur Demenz kommt es erst, wenn ein großer Teil der Gehirnzellen zerstört ist.
Seltene Demenz-Ursachen sind Infektionskrankheiten wie HIV oder die Syphilis, die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Normaldruckhydrocephalus, Stoffwechselstörungen wie der Vitamin B12-Mangel die Schilddrüsenunterfunktion oder der Morbus Wilson, oder auch seltenere neurodegenerative Erkrankungen wie z.B. die Chorea Huntington u.a.
Häufigste Ursachen der Demenz:
Alzheimersche Krankheit ca. 60%
Lewy-Körperchen-Erkrankung und Parkinson-Syndrom ca. 10 - 20%
Frontotemporale Demenz ca. 5 – 10%
Vaskuläre Demenz ca. 15%
Andere < 5%
Die Angaben sind Schätzungen, da die Zuordnung im Einzelfall schwierig bis unmöglich ist und Mischformen häufig sind.
Diagnostik
Das etablierte bildgebende Verfahren zur Diagnose und Differentialdiagnose der Demenz ist die PET (Positronen-Emissions-Tomographie) mit F18DG. Damit lassen sich auch schon in Frühstadien Orte im Gehirn mit vermindertem Glucosestoffwechsel nachweisen und so eine Demenz vom Alzheimertyp oder eine frontotemporale Demenz (Morbus Pick) nachweisen. Demenzen durch Depressionen zeigen ein normales Aktivitätsmuster im PET. Zur Diagnose von Demenzen, die mit extrapyramidal motorischen Störungen einhergehen, wird die Szintigraphie mit J123 beta-CIT oder DAT-Scan, die J123-IBZM Szintigraphie und die PET mit L-Dopa eingesetzt. Damit kann ein Morbus Parkinson, die Multisystematrophie, eine progressive supranukleäre Blickparese und ein essentieller Tremor abgegrenzt werden.Wichtige Hinweise zur Differentialdiagnose und zur Auswahl der bildgebenden Untersuchungsverfahren liefert die Krankengeschichte, wobei besonders die Angaben der Bezugspersonen zu berücksichtigen sind. Dem Betroffenen selbst fallen seine Gedächtnisstörungen oft nicht auf und/oder man kann kurzfristig bei Terminen in Hochform sein (bekanntes Phänomen bei Arztbesuchen). Andererseits ist es auch möglich, dass er seine Gedächtnisstörungen im Rahmen einer depressiven Verstimmung überschätzt. Technische Untersuchungen wie beispielsweise die Kernspintomografie oder Computertomografie des Kopfes oder die Elektroenzephalografie sind vor allem zur Differenzierung von anderen Gehirnerkrankungen sinnvoll. Um keine behandelbare Ursache zu übersehen, sollten zumindest die folgenden Blutuntersuchungen vorliegen: Blutbild, Vitamin B12-Spiegel, Blutzucker, Leberwerte, Nierenwerte, Elektrolyte, Schilddrüsenhormone, CRP.
Differentialdiagnostisch sind auszuschließen: Apoplexie, Delir, Depression, Gehirntumore, Wahn-Erkrankungen. Durch die häufige Multimorbidität im Alter kommen auch Kombinationen dieser Störungen/Krankheiten in Betracht.
Hilfreich zur Diagnosestellung und auch zur Überprüfung des Fortschreitens einer Demenz sind neben der Krankengeschichte zunächst einfache psychometrische Testverfahren wie der MMSE = Mini-Mental State Examination, der Uhrentest oder der DemTect. Solche einfachen und schnell durchführbaren Tests können dann auch zu Verlaufsuntersuchungen eingesetzt werden, zum Beispiel, um das Ansprechen auf Medikamente oder Therapieverfahren zu überprüfen.
Symptome
Im Vorfeld einer Demenz sind oft psychische Störungen zu beobachten, die häufig kaum von denen einer Depression unterschieden werden können, wie zum Beispiel Verlust von Interessen und Eigeninitiative, Reizbarkeit, Gefühl der Überforderung, Verlust der affektiven Schwingungsfähigkeit, depressive Verstimmungen.
Leitsymptom aller Demenz-Erkrankungen ist die Störung des Gedächtnisses, vor allem des Kurzzeitgedächtnisses. Die Vergesslichkeit ist zunächst etwas Normales. Oft ist zumindest in den Anfangsstadien die äußere Fassade dabei gut erhalten, so dass die Gedächtnisstörungen im oberflächlichen Kontakt sehr gut überspielt werden können. Dies gelingt besonders gut den Menschen, die ihr Leben lang viele soziale Kontakte hatten - der verbindliche Umgangston ersetzt streckenweise den Inhalt der Botschaft (Kommunikation). Später verlieren sich länger zurück liegende Gedächtnisinhalte.
Wenn die Demenz fortschreitet, treten auch andere Störungen der Hirnfunktion hinzu, wie zum Beispiel Wortfindungsstörungen, Rechenstörungen und Störungen der Raumwahrnehmung, so dass sich die Betroffenen häufig verlaufen, besonders wenn in der ihnen über Jahrzehnte geläufigen Umgebung bauliche Veränderungen stattfinden. Demenz-Kranke verlieren ihre Eigeninitiative. Sie vernachlässigen ihre früheren Hobbys, ihre Körperpflege und das Aufräumen ihrer Wohnung. Schließlich sind sie nicht mehr in der Lage, sich ausreichend zu ernähren. Sie haben keinen Antrieb zum Essen, verlieren das Hungergefühl und vergessen schließlich, die Nahrung zu kauen und herunter zu schlucken. Sie magern ab und werden anfällig für internistische Erkrankungen wie zum Beispiel eine Lungenentzündung.
Auch motorische Störungen gehören meist zum Bild einer fortgeschrittenen Demenz, wenn es sich nicht um eine Demenz-Erkrankung handelt, die mit motorischen Störungen beginnt, wie zum Beispiel das Parkinson-Syndrom. Die Patienten werden zunehmend steif am ganzen Körper. Ihr Gang wird kleinschrittig, schlurfend und breitbeinig. Sie sind fallgefährdet, auch weil es zu einer Störung der Haltereflexe kommt.
Wahnhafte Störungen können bei allen Demenzformen auftreten. Relativ typisch sind sie für die Lewy-Body-Demenz, die Demenzform beim Parkinson-Syndrom. Es handelt sich vor allem um optische Halluzinationen. Typischerweise sehen die Betroffenen zunächst vor allem im Zwielicht der Dämmerung nicht anwesende Personen, mit denen sie mitunter sogar Gespräche führen. Die Patienten können sich in diesem Stadium meist von ihren Halluzinationen distanzieren, das heißt sie wissen, dass die Personen, mit denen sie sprechen, nicht anwesend sind. Später sehen sie Tiere oder Fabelwesen, Muster an den Wänden, Staubfussel. Schließlich erleben sie groteske, meist bedrohliche Dinge, zum Beispiel Entführungen. Diese szenischen Halluzinationen sind in der Regel sehr angstgefärbt. Die Patienten werden nicht selten aggressiv, wenn sie die sich in besten Absichten nähernden Angehörigen und Pflegenden in ihr Wahnsystem einbauen. Hier sind die Übergänge zum Delir fließend.
Verschiebungen im Tag-Nacht-Rhythmus können erhebliche pflegerische Probleme bereiten.
Im weit fortgeschrittenen Stadium erkennen die Betroffenen schließlich nicht einmal ihre engsten Angehörigen wieder. Sie werden völlig apathisch, bettlägerig und inkontinent.
Die Demenz schränkt die Lebenserwartung ein. Die Demenz selbst ist aber nicht Todesursache, sondern die durch die Demenz begünstigten Erkrankungen
Früherkennung
Alzheimer-Demenz früh erkennen
Viele Menschen sind verunsichert und denken an die Alzheimer-Krankheit, wenn Sie öfters etwas vergessen. Doch schon kleinste Veränderungen beeinflussen die Funktionsfähigkeit des Gehirns. So können etwa erhöhter Stress, schlechter Schlaf, falsche Ernährung oder Alkoholkonsum zu einer Beeinträchtigung der Merkfähigkeit führen.
Im Unterschied zur Alzheimer-Krankheit sind diese Veränderungen jedoch nicht lang anhaltend.
Warnsignale, die auf eine Erkrankung hinweisen, sind Veränderungen der Merkfähigkeit, die sich in der letzten Zeit anhaltend eingestellt haben.
Wenn jemand sein Leben lang schon immer Namen vergessen oder seinen Schlüssel verlegt hat, so ist das kein Krankheitszeichen.
Hat jedoch die geistige Leistungsfähigkeit im letzten halben Jahr deutlich abgenommen, oder es fällt im letzten halben Jahr immer öfter schwer:
- komplexe Handlungen zu planen und auszuführen, z. B. beim Einkaufen im Supermarkt, beim Kofferpacken, beim Autofahren, beim Gebrauch von Schlüsseln
- sich in fremder Umgebung, etwa im Urlaub, zurecht zu finden
- Dinge zu tun, die früher leicht von der Hand gingen, z. B. Rechnen, Schecks ausfüllen
- sich Dinge zu merken, so dass etwa beim Aufschreiben Daten verwechselt werden,
so ist es dringend angeraten, sich weiter untersuchen zu lassen.
Rat und Hilfe zur Früherkennung von Hirnleistungsstörungen und der Alzheimer-Krankheit gibt es inzwischen in einer Reihe von Spezialeinrichtungen, die eine intensive Frühdiagnostik durchführen. Diese Einrichtungen nennen sich entweder Gedächtnissprechstunde, Gedächtnisambulanz oder Memory-Klinik.
Grundlagen der Alzheimer-Erkrankung
Namensgebend für die Alzheimer-Krankheit ist der deutschen Neurologe Alois Alzheimer (1864 – 1915), der die Krankheit im Jahre 1906 entdeckt hat. Es ist die häufigste Erkrankung im Bereich der Demenzen. Sie kann schon vor dem 50. Lebensjahr auftreten, doch steigt ihre Häufigkeit mit zunehmendem Lebensalter sehr deutlich an. Die Krankheit ist gekennzeichnet durch Gedächtnis- und Orientierungsstörungen sowie Störungen des Denk- und Urteilsvermögens. Diese Störungen machen die Bewältigung des normalen Alltagslebens zunehmend schwieriger. Die Alzheimerkrankheit ist jedoch nur eine Form der Erkrankung und muss deshalb diagnostisch sorgfältig abgeklärt werden, um sie von anderen, teils besser behandelbaren und sogar heilbaren Formen der Demenz zu selektieren.
Die typischen Veränderungen durch die Alzheimersche Erkrankung zeigen sich durch einen fortschreitenden Verlust von Nervenzellen. Dabei schrumpft das Gehirns um bis zu 20%, die Windungsfurchen des Gehirns vertiefen sich und die Hirnkammern zeigen sich deutlich vergrößert. Dies kann in mittleren und fortgeschrittenen Krankheitsstadien durch Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) sichtbar gemacht werden. Der Verlust von Nervenzellen tritt dabei nicht nur in der Hirnrinde auf, sondern auch in tiefer liegenden Hirnstrukturen. Neben den Nervenzellen dés Gehirns selbst, werden auch die Synapsen, welche für die Kommunikation der Nervenzellen untereinander dienen zerstört. Dies führt beispielsweise zu dem typischen Gedächtnisverlust. Grund für das Absterben der Nervenzellen ist die Bildung von veränderten Eiweißen. Diese lagern sich als kleine Fasern im Gehirn ab. Bereits Alois Alzheimer beschrieb diese als Neurofibrillenbündel. Zudem findeen sich in den Gehirnen alheimererkrankter Menschen Eiweißablagerungen zwischen den Nervenzellen, sogenannte Plaques. Hier findet man einen Amyloid-Kern, der von krankhaft veränderten Nervenzellfortsätzen und Stützzellen umgeben ist. Dieses Amyloid kann sich auch in der Wand kleiner Blutgefäße des Gehirn ablagern und verschlechtert damit die Durchlässigkeit des Gefässes. Es kommt somit zu Störungen der Sauerstoff- und Energieversorgung des Gehirns. Ein wichtiger Botenstoff, der bei der Alzheimererkrankung in zu geringen Mengen produziert wird, ist das Acetylcholin.
Die Krankheitsstadien der Alzheimer-Erkrankung
Mit fortschreitender Erkrankung ändert sich auch das Erscheinungsbild der Alzheimer Demenz. Die Symptome und der Verlauf sind individuell verschieden. Dennoch kann man bei den meisten Erkrankten drei Krankheitsstadien im groben Raster unterscheiden (angelehnt an Skript der Uni Witten-Herdecke):
Das frühe Stadium
Die Veränderungen beginnen in diesem frühen Stadium häufig mit Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Menschen, die davon betroffen sind, können sich unter Umständen an Gespräche, Handlungen oder eigene Überlegungen schon nach kurzer Zeit nicht mehr erinnern. Fragen wiederholen sich, Vereinbarungen werden vergessen, der Herd bleibt eingeschaltet. Zugleich bestehen häufig Schwierigkeiten, eigene Gedanken und Wahrnehmungen in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. Anspruchsvolle Tätigkeiten können nicht mehr ausgeübt werden. Ein solches Nachlassen der Leistungsfähigkeit fällt am Arbeitsplatz in der Regel schneller auf als in häuslicher Umgebung.
Bei den meisten Betroffenen verliert gleichzeitig die Sprache an Präzision. Typisch ist, dass Betroffene sich an bestimmte Worte nicht erinnern können und stattdessen andere unpassende Worte oder Redewendungen benutzen; manchmal lässt sich der Sinn noch herleiten, wenn z.B. Buch statt Zeitung gesagt wird. Häufig werden auch Füllwörter wie “Dings” oder “du weißt schon” gebraucht. Oft verbergen sich aber auch hinter einem scheinbar normalen Redefluss unsinnige Inhalte.
Mittleres Stadium
Die Frühzeichen prägen sich in diesem Stadium noch stärker aus. Der voranschreitende Verlust des Gedächtnisses und die Beeinträchtigung des Denkvermögens machen die Erkrankten unselbstständig und von fremder Hilfe abhängig. Betroffene finden sich zuerst in fremder und schließlich auch in vertrauter Umgebung nicht mehr zurecht und sind auf Unterstützung im Bad, auf der Toilette, beim An- und Auskleiden und bei den Mahlzeiten angewiesen. Auch die Veränderungen der Sprache schreiten weiter voran. Sätze ergeben keinen Sinn mehr und Antworten stehen inhaltlich häufig in keinem Zusammenhang zur gestellten Frage. In diesem Stadium verblasst häufig auch die Erinnerung an weiter zurückliegende Ereignisse. Dies kann bis hin zum Verlust der Erinnerungen an die eigene Lebensgeschichte gehen. Es ist nicht verwunderlich, dass bei Menschen, die so radikal aus allen gedanklichen Zusammenhängen gerissen werden, Verhaltensauffälligkeiten wie grundlose Befürchtungen, ziellose Unruhe, Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus und verminderte Beherrschung von Gefühlsreaktionen (z.B. grundlose Wutanfälle) auftreten (siehe 4.5.3). So kann es beispielsweise vorkommen, dass Betroffene nachts durch die Wohnung irren, dafür aber tagsüber nur dösen oder schlafen.
Spätes Stadium
Hilfe ist nun bei allen Verrichtungen des täglichen Lebens nötig. Die Sprache beschränkt sich auf wenige Worte, die häufig nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden können. Trotzdem können eigene Gefühle wahrgenommen und über nicht-sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten (Weinen, Lächeln, aufgeregt sein) geäußert werden. Erst in diesem Stadium ist die Schädigung des Gehirns soweit fortgeschritten, dass auch der Körper nicht mehr richtig kontrolliert werden kann. Es kann zu Schluckstörungen, Krampfanfällen, Verlust der Kontrolle über die Körperhaltung und über die Blasen- und Darmfunktion kommen. Schluckstörungen können z.B. zu einer Entzündung der Atemwege führen, auch stürzen Demenzkranke öfters. Die meisten Menschen, die an Alzheimer erkranken, versterben im Spätstadium an einer Lungenentzündung.
Als sehr groben Anhaltspunkt kann angenommen werden, dass jedes der 3 Krankheitsstadien etwa drei Jahre dauert. Das heißt, dass Menschen, die durch Frühzeichen auffallen, häufig noch ein Jahrzehnt leben. Die Alzheimer Demenz kann im Einzelfall jedoch auch rascher oder aber erheblich langsamer voranschreiten.
Medikamentöse Therapie
Die Zahl der sinnvollen Arzneimittel bei Demenz ist begrenzt. Dies liegt daran, dass einerseits die Wirkung mancher Medikamenete bislang nicht überzeugend nachgewiesen werden konnte, und andererseits daran, dass teilweise erhebliche Nebenwirkungen die Lebensqualität der Erkrankten deutlich einschränken.
Die im Folgenden genannten Medikamente werden bei der Therapie zur Verbesserung der Gedächtnisleistung mit unterschiedlichem Erfolg eingesetzt (angelehnt an Uni Witten-Herdecke):
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Medikamente für das frühen und mittlere Stadium der Alzheimer Demenz
Mit den heute eingesetzten Medikamenten versucht man das Voranschreiten der Erkrankungen zu bremsen. Dadurch können Betroffene für einen bestimmten Zeitraum Lebensqualität gewinnen. Medikamente zur Heilung der Alzheimerkrankheit sind derzeit nicht erhältlich.
Donepezil (z.B. Aricept®)
Es gibt für Donepezil eine Reihe von Belegen dafür, dass sich bei Demenzkranken, die diesen Wirkstoff einnehmen, die Hirnleistungsfähigkeit verbessert. Zudem gibt es Studien, die einen positiven Einfluss auf die Alltagsfähigkeiten beschreiben. Der bei der Alzheimerdemenz typische Mangel am Botenstoff Acetylcholin im Gehirn kann zumindest teilweise und vorübergehend ausgeglichen werden. Als häufigste Nebenwirkung ist zu nennen, dass bei 10 - 17 % der Patienten Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auftritt. Donepezil wird meist einmal täglich in Tablettenform eingenommen.
Galantamin (z.B. Reminyl®)
Auch für Galantamin gilt, dass es eine Reihe von Belegen dafür gibt, dass sich bei Demenzkranken, die diesen Wirkstoff einnehmen, die Hirnleistungsfähigkeit verbessert. Zudem gibt es Studien, die einen positiven Einfluss auf die Alltagsfähigkeiten beschreiben. Der Mangel am Botenstoff Acetylcholin im Gehirn kann zumindest teilweise und vorübergehend ausgeglichen werden. Auch hier klagen 13-17 % der Patienten über Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Galantamin wird üblicherweise ein- bis zweimal täglich in Tablettenform eingenommen.
Rivastigmin (z.B. Exelon®)
Auch bei Rivastigmin ist nachgewiesen, dass sich bei Demenzkranken, die diesen Wirkstoff einnehmen, die Hirnleistungsfähigkeit verbessert. Zudem gibt es Studien, die einen positiven Einfluss auf die Alltagsfähigkeiten beschreiben. Der Mangel am Botenstoff Acetylcholin im Gehirn kann zumindest teilweise und vorübergehend ausgeglichen werden. Auch hier zeigen sich Nebenwirkungen, so treten bei 27-35 % der Patienten Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auf. Rivastigmin wird meist zweimal täglich in Tablettenform eingenommen.
Als Behandlungsgrundsatz für alle oben benannten Wirkstoffe gilt, dass die Behandlung mit kleinen Mengen begonnen und langsam gesteigert werden sollte, um die Nebenwirkungen möglichst gering zu halten. Zudem zeigen diese Medikamente im fortgeschrittenen Stadium der Demenz keine Wirkung mehr.
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Medikamente für das mittlere bis fortgeschrittene Stadium der Alzheimerdemenz
Memantine (z.B. Axura®, Ebixa®)
Dieser Wirkstoff beeinflusst einen anderen Botenstoff im Gehirn: das Glutamat. Damit kann eine leichte Verbesserung der alltäglichen Fähigkeiten erreicht werden. Sinnvoll erscheint der Einsatz bei fortgeschrittenerer Demenzerkrankung. Auch hier beginnt man die Behandlung mit kleinen Mengen, die dann langsam gesteigert werden, um die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. Die häufigsten Nebenwirkungen sind: Schwindel, innere und körperliche Unruhe und Übererregbarkeit. Memantine wird üblicherweise zweimal täglich in Tablettenform eingenommen.
Medikamente für vaskuläre Demenz
Da die vaskuläre Demenz durch viele kleine Schlaganfälle (die möglicherweise unbemerkt bleiben) ausgelöst werden kann, setzt man hier Medikamente ein, die einem erneuten Schlaganfall vorbeugen sollen. Dies kann man erfolgreich mit Wirkstoffen erreichen, die eine Gerinnung des Blutes bzw. die Verklumpung von Blutplättchen hemmen und damit der Bildung von Blutgerinnseln und Schlaganfällen entgegen wirken. Noch wichtiger ist aber die Bekämpfung von gefäßschädigenden Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, Bewegungsmangel u.a.
Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. Aspirin®)
Der bekannteste und am besten erforschte Wirkstoff dieser Gruppe ist Acetylsalicylsäure. Obwohl nicht ganz klar ist, ob ASS die Beschwerden der Demenz verbessern kann, ist jedoch nachgewiesen, dass es das Auftreten neuer Schlaganfälle und damit auch das Voranschreiten der Gehirnschädigung bei vaskulärer Demenz verhindert oder vermindert. Als Nebenwirkung kann es zu Beschwerden des Magen-Darm-Traktes bis hin zu Magenblutungen und anderen Blutgerinnungsstörungen führen. ASS wird einmal täglich in Tablettenform eingenommen.
Clopidogrel (z.B. Plavix®, Iscover®)
Auch der Wirkstoff Clopidogrel gehört zu den blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen und kann - wie Ticlopidin - z.B. eingesetzt werden, wenn die Einnahme von ASS nicht vertragen wird. Seine Wirkung ähnelt der von ASS. Clopidogrel wird z.T. auch mit ASS kombiniert. Auch hier können als Nebenwirkung Magen-Darm-Störungen auftreten, gelegentlich auch Kopfschmerzen. Clopidogrel wird üblicherweise einmal täglich in Tablettenform eingenommen.
Ticlopidin (z.B. Tiklyd®)
Auch der Wirkstoff Ticlopidin gehört zu den blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen und wird - wie Clopidogrel - eingesetzt, wenn die Einnahme von ASS nicht vertragen wird. Seine Wirkung ähnelt der von ASS. Nebenwirkung können auch hier Magen-Darm-Störungen sein, seltener allergische Hautreaktionen. Es können schwerwiegende Blutbildveränderungen auftreten, daher muss das Blut in den ersten drei Monaten der Einnahme alle 14 Tage untersucht werden. Ticlopidin wird üblicherweise zweimal täglich in Tablettenform eingenommen.
Es wird vermutet, dass die Medikamente, die bei der Alzheimer Demenz helfen, auch für Patienten mit vaskulärer Demenz oder Mischformen sinnvoll sein könnten. Dies wird zurzeit noch getestet.
Medikamente, deren Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen ist
Bei folgenden Medikamenten sind die Fachleute nicht einheitlicher Meinung, wenn es darum geht, einen Einsatz bei Demenz zu empfehlen
Ginkgo biloba
Die wissenschaftlichen Aussagen zu Ginkgo-Präparaten sind sehr widersprüchlich. So gibt es Untersuchungen, die einen Effekt auf die Hirnleistung zeigen. Ob diese Effekte sich aber im Alltag der Patienten spürbar positiv bemerkbar machen, ist in der Medizin umstritten. Als Nebenwirkungen treten sehr selten treten Magen-Darm-Störungen oder Hautausschläge auf. Ginkgo-Extrakte können, insbesondere in Kombination mit gerinnungshemmenden Medikamenten (z.B. ASS, Marcumar, Heparin), zu einer erhöhten Blutungsneigung führen. Deswegen sollte die Einnahme von Ginkgo-Präparaten immer mit dem behandelnden Arzt besprochen und abgewogen werden. Ginkgo wird üblicherweise zwei- bis dreimal täglich in Tabletten- oder Tropfenform eingenommen, die Gesamtdosis liegt in der Regel bei 240 mg Extrakt.
Nimodipin (z.B. Nimotop®)
Nimodipin wird bei Demenzformen eingesetzt, die durch Durchblutungsstörungen begünstigt werden. Es gibt jedoch bislang auch hier keine überzeugenden Studien, die eine Besserung der Denkfähigkeit oder der Alltagsfähigkeiten beweisen würden. Bekannte Nebenwirkungen sind Schwindel- oder Schwächegefühl, Blutdrucksenkung und die Änderung der Herzfrequenz. Nimodipin wird üblicherweise dreimal täglich in Tablettenform verabreicht.üblicherweise dreimal täglich in Tablettenform (30 mg) verabreicht.
Piracetam (z.B. Normabrain®)
Dem Medikament wird eine Verbesserung der Hirndurchblutung zugeschrieben. Es gibt jedoch keine überzeugenden Studien, die eine Besserung der Denkfähigkeit oder der Alltagsfähigkeiten beweisen würden. Bekannte Nebenwirkungen sind geistige und körperliche Unruhe, Schlafstörungen und Magen-Darm-Beschwerden. Piracetam wird üblicherweise dreimal täglich in Tablettenform verabreicht, die maximale Tagesdosis liegt bei 4800 mg.
Vitamine
Vitamine sind lebenswichtige Stoffe, die dem Körper über die Nahrung zugeführt werden müssen, weil er sie nicht selber bilden kann. Bei einer ausgewogenen Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, kann der tägliche Vitaminbedarf über die Nahrung gedeckt werden. Trotzdem hat sich der Trend durchgesetzt, Vitamine zum Teil in großen Mengen ohne fachlichen Rat einzunehmen. Dies kann (besonders bei den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K), ebenso wie bei bei Arzneimitteln, zu unerwünschten Wirkungen führen. Vor allem folgende Vitamine sollen das Voranschreiten der Demenz bremsen und eine Verbesserung der Beschwerden im Alltag bewirken: Vitamin E (Tocopherol), Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B12 (Cobalamin) und Folsäure. Diese Wirkung konnte aus wissenschaftlicher Sicht jedoch nicht bestätigt werden, manche Vitamine, gerade in hoher Dosierung eingenommen, scheinen sogar eher zu schaden.
Arzneimittel aus der Pflanzenheilkunde, Homöopathie, Anthroposophie
Es ist eine Fülle an Medikamenten erhältlich, die als Mittel gegen Alterserscheinungen (“Geriatrika”) angeboten werden und der genannten Gruppe zuzuordnen sind. Hierzu zählen auch pflanzliche Wirkstoffe, wie beispielsweise Ginseng, Mistel, Knoblauch, Weißdorn, Rhodiola, rosea-Pflanze, Lecithin. Für die oben aufgeführten - wie auch für weitere - Wirkstoffe gibt es bislang keine gesicherten Erkenntnisse, ob sie die gewünschte Wirkung (“Verbesserung der Gedächtnisleistung”) erzielen. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie sich als Angehörige bei dem behandelnden Arzt über den möglichen Nutzen der Behandlung, dessen Vor- und Nachteile informieren.
Nicht-medikamentöse Therapien
(angelehnt an das Skript der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft e.V.)
Allgemeines
Für Demenzkranke sind Stabilität und Verlässlichkeit der Umwelt von großer Bedeutung. Nichtmedikamentöse Therapie kann einerseits einen erheblichen leistungs- oder stimmungsmäßigen Fortschritt bedeuten, wenn sie aus der Unterforderung in den Bereich positiv erlebter Leistungsfähigkeit führt. Sie kann andererseits aber auch gegenteilig wirken, wenn sie den Erkrankten überfordert. Deshalb umfasst der Respekt gegenüber Demenzkranken notwendigerweise auch die Berücksichtigung begrenzter Bewältigungsmöglichkeiten. Diese Einsicht in die krankheitsbedingte Begrenztheit unserer therapeutischen Möglichkeiten darf aber keinesfalls mit Resignation verwechselt werden und entbindet aus der Sicht von PRO HUMAN in keiner Weise die Umwelt der Betroffenen von der Verpflichtung diese Therapiemethoden sinnvoll dosiert einzusetzen.
Verhaltenstherapie
Verhaltenstherapeutische Techniken dürfen als die in diesem Bereich erprobtesten Verfahren gelten. Im Prinzip ist das ganze Spektrum verhaltenstherapeutischer Methoden einsetzbar. Die meisten Erfahrungen liegen mit der Technik des Verhaltensaufbaus und –abbaus vor allem durch positive Anreize („Belohnungen“) vor. Sie ermöglicht eine Verhaltensänderung ohne die aktive Mitarbeit des Patienten und bezieht sich auf „klassische“ Problemsituationen bei der Betreuung von Demenzkranken. Dazu zählt neben dem Abbau von störendem Sozialverhalten auch das Erreichen von größerer Selbständigkeit (z. B. beim Baden oder Anziehen) und die Rückgewinnung verloren gegangener Kompetenzen (z. B. selbstständig essen oder sich waschen).
Diese Form der Verhaltenstherapie ist bei PRO HUMAN fester Bestandteil unseres Umgangs mit unseren Klienten im Alltag.
Kognitives Training
Ein spielerisches Lernen ist bei PRO HUMAN aus keiner Gruppenaktivität wegzudenken. Je alltagsnäher die Aktivitäten einer Gruppe sind, desto wahrscheinlicher werden beim spielerischen Lernen gleichzeitig mehrere Kanäle benutzt und damit auch trainiert. Je mehr dabei die körperliche Bewegung einbezogen und geübt wird, desto eher ist ein Trainingserfolg zu erwarten. Wenn allerdings nur das trainiert wird, was aufgrund der Demenz zunehmend beeinträchtigt ist, besonders also das verbale Gedächtnis, droht rasch Überforderung. Dementsprechend gestaltet PRO HUMAN die täglichen Gruppenaktivitäten sorgfältig angepasst an die Kompetenzen der jeweiligen Teilnehmer. Je fortgeschrittener eine dementielle Entwicklung ist, desto weniger kommt ein rein kognitives Training in Betracht.
Realitätsorientierung
Realitätsorientierungstraining (ROT) ist auf Demenzpatienten auch höherer Einschränkungsgrade zugeschnitten. Zwei prinzipielle Modelle werden – alternativ oder kombiniert – eingesetzt. Zum einen werden im Rahmen von Gruppenarbeit grundlegende Personen, Zeit und Ort betreffende Informationen wie in der Schule stets aufs Neue wiederholt. Dies hat sich nicht als nützlich erwiesen. Beim zweiten, lebensnäheren Modell, werden bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Patienten „Realitätsanker“ geboten, sowohl in der direkten Ansprache wie auch als optische oder akustische Orientierungshilfen. In der Realität der stationären Altenhilfe können bei Wahrung der Würde der Demenzpatienten eine Vielzahl realitätsorientierender Interventionen durchgeführt werden, die von der Einbeziehung biographischen Materials bis hin zum Training von Gefühlsqualitäten (z. B. Tast- oder Geschmackssinn) reichen.
Erinnerungstherapie
Die Nützlichkeit der Erinnerungstherapie bei Demenzpatienten liegt weniger in der kritischen Aufarbeitung der eigenen Biographie, sondern vielmehr in einer Erhöhung der Lebenszufriedenheit durch die Orientierung auf positive Erinnerungen. Als therapeutische „Erinnerungsanker“ können alte Photographien ebenso dienen wie typische Musikstücke aus bestimmten Lebensabschnitten, oder auch vertraute Speisen oder Gerüche.
Selbst-Erhaltungs-Therapie
Die Selbst-Erhaltungs-Therapie (SET) zielt direkter auf die Alzheimer-Krankheit ab als die bisher genannten Verfahren. Sie kann als Trainingsverfahren aufgefasst werden, dass das längere Erhaltenbleiben der Persönlichkeit anstrebt, die durch vier Prozesse gefährdet
wird: (1) Verletzung der personalen Kontinuität, (2) Erlebnisarmut, (3) Veränderungen der Persönlichkeit und des Gefühlslebens und (4) Selbstwissensverlust. Die Therapie knüpft gezielt an individuell weniger beeinträchtigte Kompetenzen an und ermöglicht so Erfolgserlebnisse.
Musik- und Kunsttherapie
Zu den Therapieverfahren, die sich bewusst und gezielt auf Emotionalität und Kreativität Demenzkranker beziehen, zählen Musik- und Kunsttherapie. Hier sollen Patienten, denen lebenslang erprobte Wege der Kommunikation krankheitsbedingt immer weniger zur Verfügung stehen, Gelegenheit erhalten, mit der künstlerischen Gestaltung als Medium Gefühle zu erleben und wiederzuerleben. Im Einzelfall erweisen sich das Anhören von Musik oder das gemeinsame Anschauen von Bildern oft als erstaunlich wirksam, wenn die
dabei auftauchenden emotionalen Reaktionen wahrgenommen und therapeutisch genutzt werden. Bis in sehr späte Phasen der Erkrankung kann so wegen der lange überdauernden Emotionalität der therapeutische Zugang zu den Kranken erhalten bleiben.
Validation
Bei der Validation handelt sich eher um ein Bündel von Umgangsprinzipien als um ein Therapieverfahren im engeren Sinne. Kern, fußend auf der aus der humanistischen Psychotherapie vertrauten Einfühlungsfähigkeit, ist der Versuch, dem Kranken durch Validieren
– d. h. für gültig Erklären – seiner Äußerungen oder Verhaltensweisen, durch Respektieren seiner Individualität und Entschlüsselung seiner Verhaltensauffälligkeiten durch Reaktivierung von biographischem Wissen zu helfen.
Milieutherapie
Milieutherapie umfasst die Veränderung des gesamten Wohn- und Lebensbereiches in Richtung auf eine vermehrte Anregung und Förderung ansonsten brachliegender Fähigkeiten. Gleichzeitig kann durch die Errichtung einer stützenden Umwelt versucht werden,
die krankheitsbedingten Leistungseinbußen in verschiedenen Bereichen zu kompensieren. Für Demenzkranke kann etwa durch die gezielte Anpassung der dinglichen Umgebung an die Störungen von Gedächtnis und Orientierung eine bessere „Ablesbarkeit“ der Umgebung und damit ein höherer Grad von Autonomie erzielt werden. Eine noch grundlegendere Ebene soll mit dem Konzept der „basalen Stimulation“ erreicht werden, bei dem grundlegende Sinnesqualitäten (z. B. Lage-, Tast-, Geruchs- und Geschmackssinn)
sowohl als Quelle von Lebensqualität als auch als Elemente wiederzuentdeckender sozialer Kompetenz gezielt gefördert werden
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Das Alzheimer Telefon
Hotline zum Thema Alzheimer - Das Alzheimer-Telefon
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Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein so genanntes «Alzheimer-Telefon» eingerichtet.
Unter der Rufnummer 01803 / 17 10 17 (0,09 Euro/Min) antworten geschulte MitarbeiterInnen auf Fragen zur Erkrankung und zu Hilfsmöglichkeiten.
Das Telefon ist besetzt von Montag bis Donnerstag von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr und Freitag von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr. Ratsuchende bleiben auf Wunsch anonym.